Bericht vom ICW auf Gut Achberg bei München vom 12.-14. Oktober 2012


Das dreitägige Event, zu dem sich über 70 Chesapeake Bay Retriever mit ihren Menschen trafen, wurde schon lange im Vorfeld von Anja Ball­wieser und ihrem Team ins Leben gerufen und bis ins letzte Detail durchgeplant.


Viele Menschen mit ihren Hunden trafen bereits am Donnerstag in Bay­ern ein und wurden in verschiedenen Gasthöfen, dem Naturfreundehaus oder auch auf dem Campingplatz untergebracht. Die Richter wa­ren wohl am weitesten angereist, denn Betsy Horn Humer und ihr Mann Rupert Humer sowie Catharina und Kaj Lindström hatten sich aus den USA bzw. Schweden auf den Weg gemacht. Aber auch die Teilneh­mer und Gäste reisten nicht nur aus dem gesamten deutschen Raum, sondern auch aus Österreich, der Schweiz, Frankreich, Holland, Irland, England, Schweden und Tschechien an.


Am Freitag trafen sich alle auf dem wunderschönen Gelände des Guts Achberg, wurden dort begrüßt und in die verschiedenen Gruppen ein­geteilt, denn für jeden war etwas geboten.
Es wurde für die verschiedenen Disziplinen trainiert: WD, WDX und WDQ bei Catharina und Kaj Lindström und Gerlinde Borros, Rally Obe­dience bei Betsy Horn Humer und Rupert Humer. Außerdem wurde ein Vortrag mit anschließendem Dummytraining von Conny Wunder ange­boten.
Die Stimmung war so gut, dass es den meisten nicht einmal sonderlich auffiel, dass Petrus es nachmittags nicht so gut mit uns meinte. Auch für Leib und Wohl wurde mit belegten Broten, selbstgebackenen leckeren Kuchen und Getränken durchgehend in angenehmer Atmosphäre in der Wirtsstube und auf den Sitzbänken draußen gesorgt und für die Hunde, die mal eine Pause brauchten, standen Boxen in einer Scheune bereit, in denen sie sich ausruhen konnten.


Im Anschluss an diesen spannenden Trainingstag wurde gegrillt und Bet­sy Horn Humer hielt einen sehr interessanten, von einer Dia-Präsentation begleiteten Vortrag über die Entstehung der Rasse, des Standards und der Zucht.
Samstags ging es dann ans Eingemachte! Das am Freitag Gelernte wur­de in den Prüfungen umgesetzt. Zuerst fand der Obedience Rally Fun Test und im Anschluss die jagdlichen Prüfungen statt. Die Ergebnisse sind auf www.runthatdog.de nachzulesen.
Nachmittags bot Betsy Horn Humer ein Ringtraining für die am Sonn­tag stattfindende Show an. Besonders die Junghundebesitzer berichte­ten, dass dieses Ringtraining für sie und ihre jungen Hunde sehr lehr­reich war. Betsy gab auch hier viele Tipps und ging sehr rücksichtsvoll mit den Youngstern um. Man spürte, dass die Chessies ihr am Herzen liegen und so kamen wir in den Genuss, von jemandem zu lernen, der schon durch seine Eltern (Janet und Dr. Daniel Horn, Eastern Waters‘ Kennel seit 1947) auf diese Rasse geprägt wurde.
Zwischendurch wurde dann noch eine beeindruckende Mantrailingvor­führung demonstriert mit allen Erklärungen, und der Applaus ging an Hundeführerin und Hündin, die als Team Unglaubliches vorführten. Auch an diesem Tag fiel auf, dass es während des Bayerischen Abends nur glückliche, zufriedene Gesichter gab. Alle waren voll des Lobes und die Stimmung sehr harmonisch. Der Abend wurde begleitet von Live-Musik und nicht nur die Veranstalter, sondern auch einige Gäste er­schienen in Bayerischer Tracht.


Nach einem leckeren Weißwurst-mit-Brez’n-Frühstück am Sonntag ging es wieder auf die Wies‘n. Es war Showtime, für jeden Chessie mindestens eine Klasse dabei, und deutlich war zu erkennen, dass nicht nur die Junghunde am Tag zuvor viel gelernt hatten und nun zeigen wollten, was sie können. Auch hier sind die Ergebnisse auf der Homepage der Veranstaltung einzusehen.


Bei strahlendem Sonnenschein saßen Menschen und Hunde um den Ring herum und verfolgten das Treiben in und außerhalb desselben. Im Ring wurde z.B. in der Ringpause von der 6-jährigen Zoe Unterordnung mit ihrem Hund Barney vorgeführt, das entzückte jedes Zuschauerherz. Die Stimmung auf dem ganzen Gelände war durchgehend hervorra­gend, sehr harmonisch, ja familiär. Überall fanden interessante Gesprä­che statt, es waren ausschließlich fröhliche Gesichter und ausgeglichene Hunde zu sehen und es wurde viel „gefachsimpelt“ und gelacht. Sofern einem noch Zeit blieb, konnte man mit seinem Hund/Hunden in der schönen Umgebung spazieren gehen. Selbst bei dem Spaziergang auf dem vorgegebenen Weg war für Unterhaltung gesorgt, denn dort kam man an neun Stationen mit verschiedenen Aufgaben vorbei, die Mensch und Hund gemeinsam lösen konnten. Am Ende gab es eine „Schatzsuche“.
Der Sonntag wurde dann mit der „silent auction“ und wunderbaren er­steigerten Preisen beendet. Vielfach begehrenswerte Stücke fanden neue Besitzer.
Anja und ihr Team haben wirklich Großes geleistet und es gibt wohl nie­manden, der nicht noch Tage später mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht weiter durch’s Leben ging. Es bleibt zu hoffen, dass dieses Ereig­nis wiederholt wird, denn selbst die langjährig erfahrenen Chessiemen­schen sagten, dass sie so eine perfekte Veranstaltung in Europa noch
nicht erlebt hätten.                                                

© Katharina Warschitz

Bilder von ICW 2012